Gampergritsch(Triesen)
1600 m;, 763,7 - 216,0, 10-V/W
Beschreibung
Bewaldeter Weidhang in Valüna, an der Grenze zur Alp Gritsch (Schaan), östlich ob dem Weg zum Obersäss2.
Historische Belege
1602 Gonn Pagretsch (GAS U 15; Z 13): "Das die Garetscher, Ir Stegg, vnd Weeg, Zúe Irer Alpen dúrch ~, Auf vnd Nider Nemen sollen"
1608 Gampagritsch (GAT U 41; Z 6): "... biss In ~ ..."
1663 gampagritsch (GAT U 46; Z 19): "... Vnd ein Stúckhlin waldt in Falina vor ~ gelegen"
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Ospelt 1911, 123: Gampergritsch [ḱamp¼rkr̀t̜s].
Nipp 1911, 45: Gampergritsch [i ḱamprgr̀t̜s]. Anscheinend handelt es sich um eine Anlehnung an den Namen der allgemein bekannten Vorarlberger Alpe Gamp bei Guschgfiel. Für eine Deutung 'Gritsch der Gamper' ist aber Gamp zu weit entfernt; auch der Akzent spricht dagegen. Die urkundlichen Formen sind daher dem Etymon wohl näher. Evtl. Gamp Garetsch 'Gritscherfeld'? (von Valüna aus benannt).
Seli 1912, 113: Gampergritsch.
Nipp 1924, 105: Gampergritsch.
Volkstümliches
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Deutung
Der steile, von Valüna/Waldboda (Triesen) auf Gritsch (Schaan) aufsteigende Weidhang liegt beidseits der Gemeindegrenze. Ein sprachlicher Zusammenhang mit dem benachbarten Gritsch scheint evident; er muss aber anders als bisher gesucht werden. Artr. adjektivisches *grialitsch 'die Schafböcke betreffend' (?!) ergab den in den bündnerischen Alpen häufigen Weidenamen Grialetsch/Gürgaletsch. Hieher ist ohne Zweifel auch unser Gampergritsch in Triesen und Schaan zu stellen, und zwar als Verbindung eines Grundwortes (rtr. camp m. 'Feld' oder, sachlich hier zutreffender, artr. cant m. 'Steilhang, Stutz') mit grialitsch: Aus */ḱant gri½lt̜s/ 'Weidhang der Schafböcke', bzw. (allenfalls) */k̀amp gri½lt̜s/ 'Bockweide' konnte durch lautliche Umstellungen und Vereinfachungen die heutige Namenform gleichermassen entstehen. Als Etappen sind am plausibelsten: */ḱant gri½lt̜s/ > */ḱa¾kralt̜s/ > */ḱa¾klart̜s/ (Metathese) > (als Spielform) */ḱa¾kl¼grt̜s/ > */ḱa¾k¼rgrt̜s/ > (vielleicht über formale Ablenkung durch camp) /ḱamp¼rgrt̜s/.