Rätikon(Triesen)
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Beschreibung
Gebirgskette vom Falknis zum Silvrettahorn (GR). Westlicher Ausläufer der Ostalpen.
Historische Belege
Kein Eintrag vorhanden
Bisherige Nennung
Bisherige Deutung
Frick 1952b, 49: Rätikon. Um 40-50 n. Chr. schreibt Pomponius Mela von einem Berg Retico in Germanien. Vadian bezog dann willkürlich diese Bezeichnung auf den Gebirgszug nördlich des Prättigaus (von Falknis bis Schesaplana).
Volkstümliches
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Deutung
In RN 2, 806 wird die Geschichte dieses Namens nachgezeichnet: "Rätikon. Name der Graubünden nach Norden abschliessenden Kette vom Silvrettahorn bis zum Falknis. Für dieses Gebirge ist Raetikon nicht echt und nicht alt. Der Name Retico, der erstmals in der Chorographia des römischen Geographen Pomponius Mela (um 40-50 n. Chr.; cf. Holder II, 1179) als Bezeichnung für einen hohen Berg in Germanien vorkommt, wurde durch den St. Galler Humanisten Vadian irrtümlicherweise auf die heutige Rätikonkette bezogen. Aus Vadians Kommentar zu Pomponius Mela (Wien 1518) ging Rhaeticon auf die Chroniken von Aegidius Tschudi, Stumpf, auf Campells Topographie [Campell 1571] und Fort[unat] Sprechers Pallas Raetica [Sprecher 1617] über und wurde damit zu einem neuen geographischen Begriff. Campell nennt das Prättigau Vadian folgend Vallis Raeticonica, Sprecher Vallis Raetigoja. Cf. R. v. Planta in Bündn. Monatsbl[att]. 1924, 310f."