Saujol(Triesen)
550 m;, 758,72 - 219,90, 5-S
Beschreibung
Wiese im Dorf, westlich unter dem Weierstall.
Historische Belege
1740 Sàuwioll (GAT Urb 1607; S. 83, Z 23): "... ein stückhli gúeth im ~ genandt stost ... ab werth an der Herschafft vnd Berg Wingarten gegen dem berg an die Haimgasßen rein werth an die Walchen ..."
1777 sàu Jahl (GAT Buch 24; S. 9, Z 24): "... 1 stúkh Jm ~ Meger ..."
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Nipp 1911, 75: Aviol. Zu APIOLOS 'Bienen', also 'bei den Bienen', vgl. Aviols Balzers.
Ospelt 1911, 17, 94: Aviol, Saujol [sau̓l].
Seli 1912, 106: Saujohl.
Volkstümliches
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Deutung
Rtr. vial m. 'Weg, Feldweg; Zufahrt, Gasse', Ableitung von rtr. via f. 'Weg'. Der Tonvokal -A-, rtr. /̀a/, wurde nach der Verdeutschung zu // und /¡/ verdumpft (analog bei Gapfahl) und schliesslich - im hier vorliegenden Fall - zu // geschlossen. Die Form hat sich weiter auch erhalten in Aviols Balzers oder in Vials Fläsch. Das anlautende A- bei Aviols Balzers ist die agglutinierte deutsche Präposition a( n); der Anlaut von Saujol Triesen ist komplizierter: offenbar vermengen sich hier ein älteres *Aviol («an vial») mit zusätzlicher Einmischung eines deutschen neutralen Artikels («s Aviol»). Der Übergang des vortonigen /-av-/ zu /-a®-/ ist willkürlich und vielleicht von volksetymologischen Vorstellungen (dt. Sau f.?!) begleitet.