Gasenza(Triesen)
1460 m;, 760,80 - 217,25, 7-U
Beschreibung
Bergwiese zwischen Platta2 und Wang, im Gasenzawald.
Historische Belege
~1618* Garsarza (LUB I/4; S. 341): "Jnn ~, oder Oxen Alpp vill Holcz, vndt waldt"
1619 Garsenzen (RA 10/2/8/3/15; fol. 1r, Z 26-27): "... verlichen haben vnseren aigenthúmlichen Waldt ob Trisen vnder ~ zwischen dem Badtobl vnd dem Heúberg ..."
1635 Carsenze (RA 144-1635; fol. 14r, Z 7): "... hat Fritdli Rúosch in ~ ain galte schachtel geschossen ..."
1663 Garsenza (GAT U 46; Z 10): "... aignen waldts ~ genant; ab dem dorff gelegen ..."
1672 garsentzen (GAT U 48; Z 7): "... sich des alten weegs dŭrch den Heünberg zãum ~ Zãuegebrauchen ..."
1721 Garsentza (Heber-Karte): "Alp ~"
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Nipp 1911, 98f.: Gasenza, Garsenza [i k¼s̀nts½, i ̡́k¼s̀nts½]. Eine Ableitung CASA + -ENTIA ist nicht leicht möglich, da diese nicht belegt ist.
Ospelt 1911, 43: Gasenza [i k¼s̀ntsa].
Seli 1912, 109: Gasenza.
Nipp 1924, 105: Gasenza. Romanisch oder vorromanisch.
Stricker 1976, 161: Eggas̀enza, Gas̀enza.
Volkstümliches
-
Deutung
a) Ein Namentyp Gas( i) enz( a) lässt sich zwischen Chur und Hirschensprung mehrfach feststellen: Casenz Untervaz (Dorfbach, wozu die Alp Walcasenz), Gazienz Malans GR (alter Dorfteil), Gasienz Wartau (steil abfallende Wiese südlich Fontnas), Gasenzen Gams. Aus Liechtenstein gesellt sich Garsenzele Balzers (Weidhang auf der Alp Gapfahl) dazu. Die Herkunft des Typs ist unsicher; ob wirklich hinter der ganzen Gruppe ein alter vorrömischer Flussname stehen soll (so RN 2), scheint fraglich; für einen Teil der Namen könnte aufgrund des Geländes etwa das Merkmal der Steilheit für die Deutung eher massgebend sein. Gab es ein alträtoromanisches Appellativ *casenz oder ähnlich?
b) Ein artr. *clusenza, abgeleitet aus rtr. clüs, clis m. 'eingezäunte Wiese, Einfriedung, Schafpferch' auf das Suffix -ENTIA wird in Balzner Neujahrsblätter 1996, 29 als Deutung vorgeschlagen. Lautlich erscheint die Herleitung denkbar; dennoch aber sind Zweifel unausweichlich, denn die angesetzte Suffixverbindung scheint sonst nirgends aufzutreten: das Suffix dient in der rätoromanischen Wortbildung sonst hauptsächlich zur Bildung von Abstrakta.