Hälos(Triesen)
470 m;, 757,7 - 217,1, 4-U
Beschreibung
Wiesen am Rhein, an der Gemeindegrenze zu Balzers. Umfasst Obera Hälos und Undera Hälos.
Historische Belege
1786 Heiloß (GAT 7-2-11; fol. 1v, Z 6): "Die Neügemachte Landstrasse in dem sogenanten ~"
1808 Heilos (GAB 5'200-S10; Nr. 50): "im ~"
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Ospelt 1911, 54: Heilloß, Heilos [im h̀l̠s].
Broggi 1981, 165: Heilos. Ursprünglich Heulos.
Banzer 1984, 13: Heilos. Es soll sich bei dieser Örtlichkeit um ehemalige Heuwiesen am Rhein handeln, die an Private verpachtet wurden. Deshalb der einstige Name Heulos, mda. [h̏l̄s]. Wegen der Rheinüberschwemmungen soll das [h̏l̄s] zu einem [h̀yl̄s] und noch später zu [h̓l̄s] geworden sein.
Volkstümliches
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Deutung
Vermutlich Scherzname gebildet aus dem Adjektiv heillos 'ohne Heil, elend', der hier etwa als 'elendes, minderwertiges Gebiet' zu verstehen ist. Sarkastische Namen, die auf schlechte Beschaffenheit einer Örtlichkeit hinweisen, sind nicht selten. In Triesen findet sich etwa Gibisnüt (siehe dort), in Malans und Jenins Gibisnix, in Wartau Gibmernix, in Grüsch eine Flur Hungerschtod und in Chur einen Ruggabreher. Auch in Vorarlberg gibt es ähnliche Namen, so in Mittelberg eine Flur Elend, in Schwarzenberg ein Pfefferland, in Buch das Fegfeuer, in Feldkirch den Hungerleider sowie in Nüziders eine Hungersterbe.