Hienzastall(Triesen)
640 m;, 758,990 - 220,020, 5-R
Beschreibung
Umgebung eines verfallenen Stalles unter dem Neua Weier.
Historische Belege
Kein Eintrag vorhanden
Bisherige Nennung
-
Volkstümliches
Volkstümliches
Hier wurden vor allem «Hienza» aufbewahrt.
Deutung
'Stall, in dem Heinzen aufbewahrt wurden'. Heinzen, hier mundartlich Hienza, sind hölzerne Gestelle, über die das noch nicht dürre Heu zum Trocknen oder zum Schutz vor Regen gehängt wird. Mhd. /-ei-/ in Heinze (das einer scherzhaften Ableitung zum Vornamen Heinz, aus Heinrich, entstammt), hat in unseren Mundarten unterschiedliche, oft von der lautgesetzlichen Regel abweichende Gestalt angenommen (siehe VALTS II, 91; Id. 2, 1477). Normale Entwicklung zeigen die Unterländer Mundarten mit Honza [ḣ¡nts¼] (Ausnahme Hinterschellenberg mit [h̀¡½nts¼]). In Balzers ist mhd. ei unverändert geblieben, also Heinza [h̀nts¼]. Abweichende jüngere, evtl. scherzhafte Lautungen zeigen Triesen und Schaan mit Hienza [h̀¼nts¼] sowie Vaduz mit Huenza [h̀¬¼nts¼]. Interessant ist Hänza [h̀nts¼] im walserischen Triesenberg, wo eigentlich *Heinza /h̀nts¼/ zu erwarten wäre. Entspricht dieser Monophthong etwa der älteren, lautgerechten Form des Oberlandes? Die Triesenberger hätten dann - zusammen mit der Sache - das Wort von den Talbewohnern übernommen und qualitativ unverändert bewahrt. Gleiches gilt auch für Planken, welches ja eine einstige Walsergemeinde ist: hier erscheint ebenfalls monophthongisches Hänza, allerdings mit langem Tonvokal [h̓nts½].