Maschera(Triesen)
1400 m;, 761,0 - 217,9, 7/8-U
Beschreibung
Alpweide und Heuberg östlich ob Scherris.
Historische Belege
1663 Mascheren (GAT U 46; Z 13): "... In der grädi hindŭrch gegen ~ ..."
1672 Maschern (GAT U 48; Z 14): "... von dennen über die Köpfflin dŭrch bis ab ~ ..."
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Nipp 1911, 80: Maschera [i m¼̜s̀r½]. Lautlich einleuchtend, begrifflich nicht zwingend, ist MACERIA 'Steinmauer, Trockenmauer (Gebäulichkeit)'. Vgl. frz. maisíere.
Ospelt 1911, 73, 131: Maschera [i ma̜s̀ra].
Seli 1912, 109: Maschere.
Nipp 1924, 102: Maschera.
Volkstümliches
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Deutung
Aus einem artr. *masch( i) era f. 'Mauer, Gemäuer'. Dieses lebt im gesprochenen Rätoromanischen nicht weiter; es findet sich vereinzelt in einem bündnerischen Geländenamen (Sut Mischieras Vuorz), und zweifellos hat es sich auch in unserem Maschera sowie in Scherris erhalten. Vermutlich geht die Bezeichnung primär vom Gebiet der flacheren Waldwiese Scherriswes aus: hier ist die einstmalige Errichtung von Mauern oder gemauerten Gebäuden aufgrund der verhältnismässig günstigen Nutzungsverhältnisse am wahrscheinlichsten; in diesem Gelände wird es zunächst */m½̜s( i) er½( s)/ 'bei dem (den) Gemäuer(n)' geheissen haben. Die benachbarten Gebiete Scherrisböchel, Scherris, Scherriswald sowie das über dem Scherriswald gelegene steile Weide- und Bergheugebiet von Maschera werden ursprünglich alle zu diesem Namengebiet gezählt worden sein. Nach der Verdeutschung ergab sich eine erste Aufgliederung der Bezeichnung (und damit des Gebiets) durch die Bildung einer Kurz- oder Rumpfform Scherris (aus dem Plural */m½̜s[i]er½s/ durch Abfall der unbetonten Anlautsilbe /ma-/ > */-̜s̀er½s/ > Scherris); weitere Differenzierungen ergaben sich durch die Verbindung mit dt. Wald und Böchel. Die romanische Vollform */ma̜s[i]er½/ (im Singular) blieb im obersten Bereich als Maschera erhalten.