Plastei(Triesen)
1900 - 2200 m;, 762,2 - 215,2, 9-W
Beschreibung
Steiler Weidhang in Lawena, unter dem Plasteikopf.
Historische Belege
Kein Eintrag vorhanden
Bisherige Nennung
Bisherige Deutungen
Nipp 1911, 106: Plastei [i d¼r pl̄ast̀i]. Etymon unklar. Die Aussprache [pl̄ast̀i] mit s vor t anstatt ̜s ist entweder nicht volkstümlich oder in jüngerer Zeit aus einem anderen Konsonanten entstanden.
Ospelt 1911, 132: Plasstei [pla¹st̀i].
Seli 1912, 111: Plastei, in der -.
Nipp 1924, 105: Plastei.
Volkstümliches
Volkstümliches
Ist triesenbergerisch blaa Stei 'blauer Stein'.
Deutung
Als erstes wäre abzuklären, wie sich der Name zerlegen lässt. Dabei bleiben im Prinzip mehrere Möglichkeiten offen: */pla-stei/, */plas-tei/, */plast-ei/. Die ältere Aussprache mit /-st-/ (statt /-̜st-/) könnte bedeuten, dass der Nexus /-st-/ sekundär ist, d. h. dass eine Silbengrenze durch ihn verlief: also */plas-tei/?! Freilich scheint dann keine plausible Anknüpfung ersichtlich. Ginge man umgekehrt von */pla-stei/ aus, möchte man an dt. Stein m. denken (in der Tat wird auch volksetymologisch an walserisch Bl̠a Stei 'blauer Stein' angeknüpft); doch ist auch dies unwahrscheinlich: jedenfalls wird heute der Name als Femininum behandelt; zum andern ist auch an die ältere /st/-Aussprache zu denken. Und von rtr. plan 'eben' wird angesichts der Steilheit des Weidhangs kaum die Rede sein können (es wäre denn, der Name hätte sich ursprünglich auf den benachbarten, flacheren Rossboda bezogen; aber auch dann blieben die übrigen Einwände bestehen). Wäre eine Gliederung */plast-ei/ aussichtsreicher? Kaum: man würde bei -ei an das weit verbreitete lat. Suffix -ªETU denken, das sich vornehmlich mit Pflanzennamen verbindet und einen grösseren Bestand der betreffenden Sache anzeigt (vgl. Stricker 1974, 272ff.). Doch was wäre /plast-/? Es scheint hier vorläufig keine Lösung in Sicht.